Nie wieder… …morgens so früh so weit weg an einem Bogenturnier teilnehmen. Am 17.08.2013 klingelte um 05.30 Uhr der Wecker. Im Schnelldurchlauf wurde sich fertig gemacht, die Tiere gefüttert (die schauten auch ganz blöd ob der frühen Uhrzeit), dann wurde der Wagen gepackt und kontrolliert ob auch wirklich alles mitgenommen wurde, was mitgenommen werden musste und dann ging es auch schon los. Richtung Kiel, nach Lilienthal. Die Bogenfreunde Wuldor luden zum Buchenschuss 2013 ein.
Laut Navi sollten wir um 09.11 Uhr ankommen. Die Bahn war relativ frei, so dass wir gut durchkamen. Allerdings waren haufenweise Baustellen auf der Strecke. Dann haben wir uns trotz Navi „verfahren“. Irgendwie hatte der kleine Garmin einen Ausfall und zeigte nicht richtig an. Wir waren uns jedenfalls Beide einig, dass wir geradeaus müssen. Der Navi meinte dann plötzlich „Jetzt rechts“ und da war es schon zu spät. Wir sind dann auf einer kleinen netten etwas holperigen Autobahn Richtung Kiel weiter gefahren und mussten somit nicht durch den Elbtunnel. Das war bestimmt ein Vorteil.
Leider gab es dann, ich glaube, es war schon in Lilienthal, eine Baustelle und uns war komplett die Durchfahrt versperrt. Wir mussten der Umleitung folgen was uns satte 25 Minuten und etliche Kilometer kostete.
Um 09.30 Uhr sollte Treffen sein. Wir kamen definitiv zu spät. Im Wald angekommen haben wir uns unsere Bogensachen geschnappt und sind schnell zum Treffpunkt gehastet. In der Eile habe ich natürlich die Kamera im Wagen liegen lassen (Deshalb gibt es heute mal nicht so viele Fotos). Ein Glück hatte sich die Begrüßung auch etwas nach hinten verschoben und so waren wir gerade noch rechtzeitig.
Es gab nur 4er-Gruppen, so dass es keine langen Wartezeiten gab, außer bei mir vielleicht, weil ich ja oft alle drei Pfeile schieße. Ich hatte mich ein wenig gewundert, warum Karsten Gummistiefel trug. Es hatte zwar leicht geregnet am Morgen, aber es war ja davor Tagelang trocken. Nach dem ersten Ziel, einem Krokodil, wusste ich es dann. Im ganzen Wald gab es Modderstellen und meist stand da ein Tier davor, dahinter oder mittendrin. So waren wir Karsten ganz dankbar, dass er immer die Aufgabe des Pfeilesuchens auf sich genommen hat.
Die Ziele, 30 an der Zahl, waren alle ziemlich weit weg (Das Motto, so verriet uns Karsten, lautet auch: „Weit – Weiter – Wuldor!“) , so dass ich mich wirklich gefreut habe, überhaupt etwas getroffen zu haben. Ein Ziel unter 40 Meter war, glaube ich, nicht sehr häufig. Nach den ersten zwei Zielen habe ich mir für diesen Tag vorgenommen, nicht allzu viele Pfeile zu verschießen und über 100 Punkte zu kommen. Ich bin mit allen Pfeilen und 202 Punkten nach Hause gegangen. Also kann ich ganz zufrieden sein.
Willis und meine Meinung gehen, das Turnier betreffend, weit auseinander.
Willi hat es gar nicht gefallen, was damit zusammen hängen kann, dass er schon am Morgen keine Lust hatte aufzustehen und seine Laune ziemlich gen Nullpunkt ging. Schon die Fahrt war nervig und er war gereizt. Obwohl er mit 466 Punkten in seiner Klasse den vierten Platz belegte und ihn nur 3 Punkte mehr auf den dritten Platz gebracht hätten, war er nicht zufrieden. Die Tiere waren ihm zu weit weg, zu doof aufgestellt, keine beweglichen Ziele, keine Hunter und so weiter und so weiter. Man konnte es ihm an diesem Tag aber auch wirklich nicht recht machen. Er mäkelte sogar darüber, dass die (handelsüblichen) Plastikmesser schrecklich seien (wissen wir ja alle, deshalb habe ich immer ein Taschenmesser dabei…) .. Willi würde dort nie wieder hinfahren (mal sehen wie er nächstes Jahr darüber denkt!).
Mir hat das Turnier sehr viel Spaß gemacht, obwohl die Ziele für mich mit meinem 30lbs Bogen doch ziemliche weit waren. Es war aber schön herauszufinden, dass ich doch ganz gut weit komme und auch sogar dann auch noch treffe. Das Wetter war super. Das Gelände toll. Ein Wald mit riesigen Buchen. Es waren einige sehr schöne Ziele dabei. Die Wildkatze, die man von einem umgefallenen Baum aus in einer Senke treffen musste oder die riesigen Rothirsche. Ich hätte manche Ziele vielleicht nicht so in die Pampe gestellt (obwohl die Suhle für das Wildschwein ja nun wirklich gut passte), denn wenn man nicht das Tier traf, dann musste man Pfeile putzen, aber man hatte ja auch die Möglichkeit einfach zu treffen. Karsten und Dirk fand ich auch sehr nett, Karsten hat mir einige gute Tipps gegeben, wie ich meinen Abschuss verbessere, das hat mich sehr gefreut und ich versuche, das Gelernte umzusetzen.Das Catering war auch gut und ich konnte mein Fleisch ohne Probleme schneiden, weil ich ja ein Taschenmesser dabei hatte… ;). Mein Fazit – gerne wieder, dann aber mit Übernachtung!!!
Fotos P. u. W. Gehrke, Text P. Gehrke